News aus der Vorrunde
Liebe Vereinsmitglieder, liebe Freund*innen des FC Rot-Schwarz
Corona beschäftigt uns im Moment nicht allzu sehr, obwohl die Ansteckungszahlen wieder nach oben zeigen, die Meldungen aus dem Ukrainekrieg haben inzwischen bereits eine gewisse Alltäglichkeit erlangt und wegen der Gefahr einer Energiemangellage ist der Klimawandel im Moment in den Hintergrund gerückt. Wirklich bedenklich stimmt mich jedoch der Tatsache, dass die Gefahr eines atomaren Konfliktes seit der Kubakrise 1962 nie mehr so gross war wie im Moment! Da möchte man fast sagen wie einst der Berner Troubadour Mani Matter: «U we me g`seht was hüt dr Mönschheit droht, so g’seht me würkchlech schwarz, nid nume rot»!
Trotz all dieser Unsicherheiten, welche uns alle mehr oder weniger beschäftigen, ist der ganze Verein mit viel Elan in die neue Saison gestartet. Durch die Neubesetzung vieler wichtiger Posten im Vorstand, (Kassierinnen, Sekretariat, Herrenverantwortlicher, Infrastrukturverantwortlicher, Spikopräsident, Vizepräsident, Präsident), aber auch von Trainerposten (Herren 4. Liga & 5. Liga und Frauen 2. Liga) ist zu Beginn sicher noch nicht alles so gelaufen, wie es eigentlich sollte. Zumal nach den Sommerferien die Vorbereitungszeit sowieso immer extrem kurz ist, so dass die neu formierten Mannschaften meist ohne grosse Vorbereitung gleich mit Cup- und Meisterschaftsspielen in die neue Saison starten.
Einen herben Rückschlag musste der Verein gleich zu Beginn der Saison einstecken. Weil keine Trainer gefunden werden konnten, musste leider wenige Tage vor ihrem ersten Turnier, die Junioren F-Mannschaft zurückgezogen werden. So leid es mir und dem ganzen Vorstand für die betroffenen Junioren tut, ohne Trainer können wir beim besten Willen keine Mannschaft melden! Darum mein Aufruf: Eltern, Spieler oder auch Ehemalige, meldet euch, wenn ihr Interesse an einem Trainerjob habt.Die beiden Frauenteams sind exzellent in die Meisterschaft gestartet. Das Frauenteam NLB belegt zu Beginn der Winterpause den guten 3. Rang und die 2. Mannschaft ist in der 2. Liga punktgleich mit dem Leader Courroux auf dem sehr guten 2. Rang platziert.Nach etwas harzigem Start, vor allem auch bedingt durch viele Verletzte, konnte sich unser 4.-Liga-Herrenteam inzwischen im Mittelfeld etablieren. Als Vorteil hat sich erwiesen, dass wir nun auch ein 5.Liga-Team gemeldet haben, welches sich übrigens hervorragend schlägt und in der Spitzengruppe mitspielt, so dass sich die Mannschaften bei Personalmangel aushelfen können. Wobei gerade bei der Zusammenarbeit sicher noch Luft nach oben besteht, weil es eigentlich nicht sein kann, dass unsere 4. Liga das letzte Spiel der Vorrunde beim Leader Spiez mit effektiv einem einzigen Ersatzfeldspieler bestreiten muss. Ebenfalls hervorragend haben sie die Senioren geschlagen, welche die Herbstrunde auf dem sehr guten 2. Platz abgeschlossen haben, punktgleich mit dem FC Biglen. Bei den Junior*innen reicht das Spektrum der Platzierungen nach der Herbstrunde über die ganze Bandbreite der Rangliste. Aber hier steht ja auch die Ausbildung im Vordergrund und die Resultate sind nicht das Wichtigste!
Die Freude am Fussballspiel ist für jedes unserer Mitglieder sicher der Hauptgrund, dass er/sie Mitglied unseres Vereines ist. Vereinsmitglied heisst aber auch eine Verpflichtung eingehen, d.h. es ist nicht damit getan, ausschliesslich zu trainieren und zu spielen. Ein Verein kann nur existieren, wenn er ein aktives Vereinsleben lebt. Es gibt unzählige Möglichkeiten: Mal ein Spiel einer anderen Mannschaft anzuschauen, mal im Clubhaus etwas zu essen oder zu trinken oder bei einem der Vereinsanlässe (Kuhfladenbingo, Saujass, Racletteabend) dabei zu sein. Aber natürlich es braucht auch Helfer: Im Clubhaus, bei Anlässen oder beim Putztag. Ich weiss, dass diese Helfereinsätze nicht sehr populär sind. Aber wenn wir bedenken, dass ein/e Spieler*in pro Jahr, je nach Mannschaftszugehörigkeit um die 200 Stunden auf dem Fussballplatz verbringt, dabei seinem/ihrem Hobby frönen und die ganze Infrastruktur benützen kann, so kann ein Helfereinsatz von ein paar Stunden pro Jahr nicht zu viel verlangt sein.
Der Vorstand des FC Rot-Schwarz weiss, dass ein Cluborgan eigentlich nicht mehr sehr zeitgemäss ist. Social Media ist viel aktueller und spontaner. Trotzdem haben wir uns entschieden, das Cluborgan unseres Vereines mit einigen Adaptionen beizubehalten: Es erscheinen nur noch zwei Ausgaben pro Jahr und wir verschicken die gedruckte Ausgabe nur noch an die jüngeren und älteren Vereinsmitglieder, an die Ehren-, Frei- und Passivmitglieder, an die Vereine der Region Thun und an die Sponsoren. Alle anderen erhalten nur noch die digitale Version. Zudem werden einige Exemplare im Clubhaus aufgelegt und natürlich kann das Cluborgan wie bisher auf unserer Homepage gelesen werden.
Ein sehr prominentes Mitglied unseres Vereins hat sich entschlossen, seine Schiedsrichterkarriere zu beenden. Alain Bieri hat 1989 begonnen beim FC Rot-Schwarz Fussball zu spielen. Er bemerkte bald einmal, dass sein Ehrgeiz grösser war als sein fussballerisches Talent und versuchte sich auf Anraten seines Trainers Robi Roth als Schiedsrichter. Im August 1995 leitete er sein erstes Spiel und ab 2003 Partien in der 1. Liga. Drei Jahre später wurde er ins SFL-Kader aufgenommen. Er leitete die Rekordzahl von über 230 Spielen in der Super League, über 125 in der Challenge League, weit über 100 Einsätze im Ausland und er hat als erster Schweizer Referee sowohl den Cupfinal bei den Männern als auch bei den Frauen geleitet.
Lieber Alain: vielen Dank für deinen jahrelangen Einsatz auf den Fussballplätzen, den du als Mitglied des FC Rot-Schwarz geleistet hast. Wir werden es vermissen, fast jedes Wochenende jeweils mit geschwellter Brust vor dem Bildschirm sagen zu können: «Dr Alain isch de ä FC Rot-Schwärzler!»Zum Glück ist Esther Staubli Alain hart auf den Fersen und hat bereits erste Spiele in der Super League geleitet. Zudem kommt mit Jan Siegrist, welcher aktuell in der 1. Liga pfeift bereits ein nächstes Talent nach.Alain wird noch einige Zeit als Schiedsrichter-Coach tätig sein und somit zu unserem Schiedsrichter-Kontingent zählen. Aber auch diese Zeit wird irgendwann zu Ende sein und wenn wir Fussball spielen wollen, brauchen wir auch Schiedsrichter. Wer sich also berufen fühlt, in die Fusstapfen von Alain Bieri zu treten, soll sich bei unserem Schiedsrichterverantwortlichen Martin Kohler melden (Infos auf unserer Homepage).
Liebe Rot-Schwärzler*innen, Fans, Sponsor*innen, Helfer*innen. Ich wünsche euch frohe und erholsame Festtage, einen guten Start ins neue Jahr und dann sowohl im Sportlichen, Privaten und Beruflichen viel Erfolg im 2023.
Euer Präsident Sam Stump